Die Route
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14. Mai 2018Von Flugzeugen und sauberen Bahnen
Von Flugzeugen und sauberen Bahnen
Tag 1 | Köln – Frankfurt – Singapur
Wow, nach monatelanger Planung und Vorfreude geht es endlich los. Unsere Rucksäcke sind schon seit ein paar Tagen mehr oder weniger gepackt, jetzt geht es vor allem darum nichts zu vergessen und die Wohnung so zu verlassen, dass sie auch in 3 Monaten noch steht. Der Kühlschrank ist ausgestöpselt, die Pflanzen lagern bei den Schwiegereltern, die Nachbarn haben Schlüssel und die Post wird umgeleitet.
Sandras Papa fährt uns mit unserer Schildkrötenpanzerung aus Rucksäcken zum Kölner Hauptbahnhof. Die Bahn ist trotz Orkanböen überraschenderweise pünktlich und so haben wir am Flughafen in Frankfurt noch viel Zeit unseren großen Rucksack reisetauglich zu machen und zu Abend zu essen.
Ankunft in Singapur
Unser erstes abenteuerliches Erlebnis bekommen wir schon im Flugzeug serviert. Anstatt der bestellten Ginger Ales bekommen wir zwei äußerst wohlwollen gemixte Gin Tonic. Man nimmt was man kriegt 😉
Der knapp 11-stündige und eigentlich recht komfortable Lufthansa-Nachtflug nach Singapur ist für mich dann allerdings wie zu erwarten war nicht sonderlich angenehm und so lande zumindest ich schlaflos im asiatischen Nachmittag, während Sandra wenigstens ein paar Stunden dösen konnte.
Der erste Rückschlag erfolgt dann am Flughafen: Wir können mit unserer DKB Karte (das Konto hatten wir extra für genau diesen Zweck vorher eingerichtet) kein Geld an den Automaten abheben. Weder die indische, noch die chinesische Maschine wollen uns weiterhelfen. Später finden wir heraus, dass 50$ einfach unter der Würde der DKB liegen und man erst ab 50€ Geld abheben kann.
So muss also die gute, alte, mit Gebühren behaftete Sparkassenkarte herhalten.
Mit der Bahn geht es dann in die Stadt. Sandra hat zum Glück von einem Kollegen zwei Wertkarten mit auf die Reise bekommen, so dass wir die wirklich günstige Fahrt ganz in Ruhe antreten können. Überhaupt könnte man sich in Deutschland mal einiges von hier abschauen. Die Bahnen fahren autonom, also ohne Fahrer. Sie kommen alle paar Minuten, ein Fahrplan ist gar nicht nötig. Die 40 minütige Fahrt vom Airport in die Stadt kostet keine 2€, kürzere Strecken kosten uns später umgerechnet nicht mal 50 Cent (und das grundsätzliche Preisniveau ist eigentlich ähnlich wie in Deutschkand). Es ist alles blitzeblank, die Menschen stellen sich vor dem Einsteigen in eine Reihe. Deutschland sieht dagegen wie ein Entwicklungsland aus. Da braucht sich niemand wundern, warum jeder mit dem Auto fährt.
Die Menschen hier sind alle so gut gekleidet, dass wir uns in unseren Zipp-Off Hosen (ja, in unserem Alter siegt Nutzen über Coolness) wie die letzten Heckepenner vorkommen. Ich stelle mir grad vor, wie ein sauberer, gut gekleideter und wohlerzogener Durchschnitts-Singapurese (oder sind das Singapurenser, oder gar Singapuristen?) in Köln in eine Durchschnitts-Ubahn steigt… Ich wünsche dieses Schock-Erlebnis keinem von ihnen.
Die vom Hotel empfohlene Metro-Station liegt leider 1,5km weit weg, so dass wir mit insgesamt 20 bzw. 25kg auf den Schultern bei 30 Grad unseren ersten Vorgeschmack auf die kommenden Wanderungen erleben. So freuen wir uns schließlich auf die wohlverdiente Dusche und fallen nach einem kurzen Abendessen plus Spaziergang todmüde ins Bett.