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Wie sie sehen, sehen sie (fast) nichts

 

Tag 33

Fox Glacier – Hokitika

Ich hatte überlegt heute schon früh aufzustehen und alleine zum Lake Matheson zu fahren, wo sich besonders morgens die Berge bis zum Mount Cook spiegeln sollen. Dem Regen der Nacht nach zu urteilen ist aber schnell klar, dass ich mir das sparen kann. Die Berge sind noch immer komplett wolkenverhangen und so frühstücken wir erst mal gemütlich, während unsere Gastgeberin Kristy etwas gammelig im Bademantel durchs Haus turnt und checken aus.

„Die Wurst“

Die Straße zum Fox-Glacier ist weiterhin gesperrt, also fahren wir trotz fehlender Spiegelung zum Lake Matheson, denn der Rundweg um den See soll auch so ganz schön sein. Es schüttet immer wieder in Strömen, weshalb wir erst mal 20 Minuten im Auto abwarten, bis wir der Meinung sind, dass wir den einstündigen Walk trocken überstehen könnten.

Der Wanderweg ist gut ausgebaut und sogar die Sonne lässt sich teilweise blicken, so dass wir in Ruhe die Idylle genießen können, auch wenn schon einige Leute mit uns dem Regen trotzen wollen. An moosbewachsenen Felsen vorbei und über Bäche hinweg bleiben wir tatsächlich fast bis zum Ende trocken, als doch noch ein paar Tropfen runterkommen.

 

Wir hüpfen nach einem Kaffee bzw einer Limonade im Café wieder ins Auto und versuchen unser Glück einen Ort bzw. Gletscher weiter in Franz-Josef (nein, das ist keine deutsche Übersetzung).
Die Straße zum Gletscher ist hier zum Glück offen, aber wir stärken uns erst mal mit einem leichten Lunch. Ich bin kurz versucht Sandra in ein Restaurant mit Super Bowl Übertragung zu schleifen, aber wir könnten das Spiel sowieso nicht zu Ende sehen.

Danach fahren wir die Straße zum Gletscher hoch und nehmen noch zwei Anhalterinnen mit, deren Hubschrauberflug nach oben wegen des Wetters gecancelt wurde.
Schön ist es noch immer noch nicht, aber immerhin regnet es gerade nicht, als wir den kurzen Wanderweg vom Parkplatz zum Aussichtspunkt antreten. Der Weg zum Fuß des Gletschers ist leider nach dem Unwetter noch gesperrt, auch wenn das einige Holzköpfe natürlich nicht interessiert. Warum das so ist sehen wir, als ein paar Meter weiter auf genau diesem Weg ein Stück vom Hang abrutscht.

Auch wenn wir die Eismassen nur relativ weit entfernt und durch die Wolken nicht bis ganz oben sehen können haben wir wieder mal Glück, denn als wir gerade gehen, zieht eine dicke Wolkenfront direkt davor.

Auch, dass wir den Rundflug vorgestern inklusive der Gletscher des Mt. Aspiring NP gebucht haben (anstatt nur über den See zu fliegen) erweist sich spätestens nach diesem durchwachsenen Ausflug als goldrichtig.
Unser Auto, dass wir aufgrund des Nummernschildes „Hufi“ getauft haben, bringt uns jetzt zu unserem nächsten Domizil nach Hokitika. Die Straßen sind kurvig und neben uns könnte man bestimmt theoretisch einige tolle Bergpanoramen genießen, aber das werden wir dank der Wolken nie erfahren.
Die Farm von Helen und Paul liegt etwas außerhalb der Stadt und beherbergt neben verschiedensten Teilen der Familie jede Menge Tiere zur Selbstversorgung wie Schweine, Kühe, Hühner sowie einen riesigen Bernhardiner und einige Katzen (vermutlich jeweils nicht zur Selbstversorgung).

Wir dürfen in der Küche ein weiteres außerordentliches Abendessen zubereiten und setzen uns mit unserem Reisschleim zu den beiden.
Helen unterrichtet die Kinder selber zu Hause und wir erfahren eine Menge darüber wie das geht und wie man sich größtenteils selbst versorgt (das Haus hat Paul natürlich auch selber gebaut…).
Die Einladung Paul morgens um 6 beim melken zu begleiten lehnen wir jedoch dankend ab und verziehen uns in unser Bett.

 

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