No Money, mo‘ Problems
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They see me rollin’…
7. März 2018

Affenbande

 

Tag 62

Ubud

Beim Frühstück verschaffen wir uns einen kleinen Überblick darüber, was wir in und um Ubud so anstellen wollen. Wir buchen für die nächsten zwei Tage einen Roller bei einer Firma, die sich ein wenig auf westliche Gepflogenheiten eingestellt hat. Im Prinzip heißt das: Es gibt im Gegensatz zum Üblichen Straßenverleih eine Versicherung.
Außerdem buchen wir eine Sonnenaufgangs- Trecking Tour auf den Mount Batur, einen aktiven Vulkan im Norden Balis. Die arme Sandra bleibt also auch hier nicht vom Klettern verschont 😉 (ja, ich hacke hier ja immer sehr auf ihr rum, aber wenn sie es am Ende nicht mögen würde, würde sie ja auch nicht mitkommen). Außerdem verlängern wir unseren bisher für 3 Nächste geplanten Aufenthalt um zwei Tage.

Als nächstes gehen wir zu Fuß ein paar Kilometer durch Ubud bis zum Monkey Forest, der von jeder Menge Javaneraffen bevölkert wird.

Auf dem Weg besuchen wir einen Tempel und ich kann beobachten, wie meine indonesische Konkurrenz so arbeitet, als wir in ein Brautpaarshooting platzen.

Am Eingang zum Affenwald zahlen wir den kleinen Eintritt und noch während wir die Sicherheitshinweise studieren, die unter anderem besagen, dass man keine Plastikflaschen offen durch den Wald transportieren soll, bekommen wir vorgeführt, warum das so ist, als die ersten Affen am Eingang einem Touristen eben so eine Flasche aus der Hand klauen, was die meisten Leute ziemlich lustig finden.
Jedem, der mal die geballte menschliche Dummheit sehen möchte, kann ich einen Besuch hier definitiv empfehlen. Ein paar Meter weiter wird einer Frau ihre Handtasche geklaut. Als auch die anwesenden Mitarbeiter, die mit allen möglichen Tricks versuchen den Affen ihre Beute wieder zu entlocken, nichts ausrichten können und der Affe mitsamt Handtasche in den Baumwipfeln verschwindet, ist das dann anscheinend doch nicht mehr ganz so lustig.

Zurück zum eigentlichen Park. Die Affen werden hier mit Bananen gefüttert, die man auch kaufen kann und sind grundsätzlich eher aggressiv. Dadurch ist allerdings garantiert, dass immer eine Menge von ihnen vor Ort sind. Fast so viele wie Touris. Am besten sollte man den Monkey Forest wohl direkt morgens zur Öffnung besuchen, um die eigentliche Idylle hier zu genießen. Trotzdem ist es ein Erlebnis inmitten von (zumindest halb-) wilden Affen zu stehen.

Wir verlassen den Wald und laufen durch Ubud zurück zum Zentrum. Zu Fuß sind wir noch mehr von der Reizüberflutung überwältigt als vom Auto aus. Es riecht nach Abgasen, Knoblauch, Gewürzen und den allgegenwärtigen Räucherstäbchen, der Lärm der Roller wird von Musik, Hundegebell der vielen Straßenköter und von den penetranten „Taxi“ Rufen der vielen Fahrer am Straßenrand durchbrochen. Eine Taxifahrt kann hier sowieso scheinbar jeder anbieten, egal ob er gerade Ware in seinem Laden verkauft, am Handy mit jemandem spricht oder eigentlich gerade einem komplett anderen Job nachgeht. Für die Taxi Frage reicht es immer. Als grundsätzlich freundlicher Mensch fällt es einem dann nicht ganz leicht, auch bei der vierten Nachfrage der gleichen Person noch ein lächelndes „No, thanks“ rauszupressen.

Wir machen eine kurze Mittagspause und besuchen dann den Ubud Palace, in dem gerade eine „Musikkapelle“ einen zum besten gibt. Was wir hier noch interessant finden, wird uns in ein paar Tagen zu den Ohren wieder raus kommen, aber im Moment freuen wir uns über ein wenig lokale Kultur.

Wir streifen noch kurz über den Markt, der aus vielen engen Gassen mit verschiedensten Angeboten besteht, wo Sandra leider auf ihrer Suche nach einem Sarong nicht fündig wird. Ein Sarong ist ein Stofftuch, das üblicherweise beim Besuch der meisten Tempel sowohl von Frauen, als auch von Männern getragen werden muss oder zumindest aus Respekt getragen werden sollte.

Wir kehren zu unserer Unterkunft zurück, wo wir zunächst ein Gewitter abwarten und uns dann im hauseigenen Spa massieren lassen.
Danach beobachten wir am Pool die Eichhörnchen in den Bäumen und schwimmen eine Runde, bevor wieder den Berg runter zur Hauptstraße laufen, wo wir mit Blick auf den Fluss unser Abendessen genießen. Hier bekommt Sandra auch endlich ihren gewünschten Sarong.

Unser nächster Weg führt uns zum Pura Desah Tempel, wo wir uns einen traditionellen Legong Dance anschauen wollen. Zusammen mit acht anderen Besuchern und einem Bierchen schauen wir uns die Aufführung an, die eigentlich aus verschiedenen Tänzen besteht, die jeweils eine eigene Geschichte erzählen. Begleitet wird sie wieder von Musik, die hauptsächlich auf Xylophon-artigen Instrumenten erzeugt wird, die ziemlich intensive, aber auf Dauer auch monotone Melodien produzieren, die wiederum gut zur Intensität passen, mit der die Tänzer ihre Geschichten erzählen. Auf drei weibliche Tänzerinnen folgt ein männlicher Kämpfer und nach ihm ein Dämon mit einer Maske und langen Fingernägeln. Dann gibt es noch eine Art Werbetanz, der auch von zwei Frauen aufgeführt wird und zum großen Finale tritt der Löwenartige Barong auf, der das gute repräsentiert.

Auch wenn die einzelnen Abschnitte durch viele Wiederholungen teilweise etwas langatmig waren, hat uns die intensive Darbietung in ihren Bann gezogen und uns einen schönen Einblick in balinesische Traditionen gewährt.

Noch immer mit den verrückten Klängen im Ohr legen wir uns anschließend ins Bett.

 

 

1 Comment

  1. Holger sagt:

    Ich beneide euch… Bali ist der Himmel auf Erden. Das ultimative Resort-Erlebnis findet ihr in Pemuteran im Matahari-Beach-Resort… versucht es.

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