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Reisebaby? Reisebaby!

 

Tag 1 + 2

Köln – Frankfurt – Phuket

Bereits das Packen unserer Koffer ist nicht mehr so einfach, wie es ohne Kind war.
Obwohl wir schon Tage im Voraus damit starten, schaffen wir es erst am Abend vor Abflug so langsam alles in unsere Koffer und Rucksäcke zu stapeln, weil wir vorher irgendwie immer mit Jonah beschäftigt sind.

Was wir selber mitnehmen ist nach der großen Reise vor zwei Jahren relativ klar, aber was schleppt man eigentlich für so ein Baby mit? Neben den üblichen Dingen, die wir auch zu Hause brauchen finden sich in Jonahs Gepäck am Ende ein Schlafzelt, mit dem er auch in der größten Ranzbude gut geschützt vor Mücken oder Kakerlaken schlafen kann, Ein Kindersitz, den Sandra noch kurzfristig für kleines Geld bei eBay erstanden hat (hauptsächlich für Thailand, in Australien sind nur Kindersitze zugelassen, die auch dort hergestellt wurden), Babytaugliche Mückenabwehr und Sonnenschutz sowie Schwimmwindeln und eine Baby-Schwimmhilfe.

Irgendwie schaffen wir es, den Großteil davon in Sandras Koffer unterzubringen. Aufgrund der unterschiedlichen Bestimmungen der verschiedenen Airlines müssen wir unterwegs sowie unterschiedlich packen. Für unseren ersten Flug mit Thai Airways haben wir allerdings für Jonah sogar ein zusätzliches 10Kg Gepäckstück inklusive, so dass wir relativ entspannt eine zusätzliche Tasche packen können.

Diese bringen uns Sandras Eltern am Abreisetag mit, bevor sie uns nach Köln zum Bahnhof bringen. So zumindest der Plan. Unterwegs sehe ich in der Bahn App nämlich, dass unser Zug ausfällt und wir ersatzweise ab Deutz fahren sollen. Nach einem kurzen Anruf von Sandra bei der Bahn erfahren wir aber, dass wir auch vom Hauptbahnhof aus einen anderen Zug nehmen können.

Nach einem gemütlichen Kaffee im Bahnhofscafe (hört sich eleganter an als McDonalds) laufen wir also mit Sack und Pack zum Gleis und finden nach kurzer, verwirrender Suche (die Abteile sind nicht beschriftet) und einer schnellen Verabschiedung unsere Plätze. Jonah hat nach wie vor gute Laune, auch wenn er überhaupt keinen Plan hat, was so alles auf ihn zukommt. Er flirtet lieber mit den anderen Reisegästen.

Da unsere Bahn irgendeinen Defekt hat und eine gewisse Geschwindigkeit nicht überschreiten darf, kommen wir letztlich mit etwas Verspätung in Frankfurt an (Dass eine Bahn ausfällt und die andere Verspätung hat ist natürlich reiner Zufall, ist ja sonst ein extrem zuverlässiger Laden…).

Trotzdem haben wir noch reichlich Zeit. Überraschend gut läuft dann der Check-In und unsere Baby-spezifischen Anliegen werden problemlos geklärt. Weniger nett ist dann ein Security Mitarbeiter, der auf die Info hin, dass Jonah gerade 4 Monate alt ist das Gesicht verzieht und sagt, „Oooh, der wird Schmerzen haben beim Start“. Wir glauben aber weiter, dass wir gut vorbereitet sind.

Beim Boarding dürfen wir uns dann an den üblichen „wir blockieren besser schon mal eine halbe Stunde vor Boarding den Eingang, sonst bekommen wir keinen Platz mehr“ Leuten vorbei drängeln und als erste unsere fantastischen Plätze in der ersten Reihe (bei Thai mussten wir dafür einen ordentlichen Aufpreis zahlen) beziehen. Nicht nur, dass wir jede Menge Beinfreiheit haben, der Platz neben uns bleibt sogar frei. Wie und wann das gebuchte Babybett ins Spiel kommt, wissen wir noch nicht.

Der Extragurt fürs Baby, den wir erwartet hatten, ist bei Thai nicht vorgesehen. Umso besser für die Taktik zur Schmerzvermeidung. Da kleine Kinder den Druckausgleich, der bei Erwachsenen mehr oder weniger unbewusst durch Gähnen oder Schlucken passiert, nicht automatisch machen, wird empfohlen sie bei Start und Landung zu Stillen bzw. etwas zu trinken. Wir (also Sandra natürlich, aber ich fiebere mit) versuchen also genau den Moment des Abhebens abzupassen und starten dann eine Druckbetankung.
Das Ganze läuft überraschendenweise wie am Schnürchen und Jonah, der laut dem Security Mitarbeiter jetzt eigentlich wie am Spieß schreien sollte, dockt bei 70% Reiseflughöhe zufrieden ab und ist bester Laune.
Unser Babybett wird vor uns an der Wand angebracht und was aussieht wie ein Babysarg, ist für die folgenden 10 Stunden Jonahs Schlafplatz. Und das ist wörtlich zu nehmen, denn bis auf die Essenspausen verpennt er den kompletten Flug. Wir sind begeistert und bis auf den kleinen Wehrmutstropfen, dass der Superbowl wider Erwarten nicht über das Entertainment-Programm zu sehen ist (komischerweise wird er auch nicht per Beamer an die Wand gestrahlt) läuft alles besser als erwartet. Wenn das unser größtes Problem bleibt, nehme ich das gerne in Kauf. Trotz allem finden wir beide nicht wirklich viel Schlaf, weil wir immer ein Auge auf die kleine Box vor uns haben, die nicht viel kleiner hätte sein dürfen.

Die Landung in Phuket verläuft genauso reibungslos wie schon der Start, also wieder mit einer Fütterung, die nicht ganz bis zum Aufsetzen ausreicht. Nach dem schnellen Gang durch die Einwanderungskontrolle sammeln wir unser wild verteiltes Gepäck ein.

Erst als wir durch den Ausgang marschiert sind, fällt Sandra auf, dass wir Jonahs Tasche vergessen haben. Naja, immerhin haben wir das Kind selber dabei, wir machen das ja noch nicht so lange.

Sandra geht also mit einem Security Mitarbeiter noch ein Mal durch die Sicherheitskontrolle zurück und holt das vermisste Gepäckstück.

Wir zählen noch mal durch, aber sind uns sicher, dass dieses Mal alles dabei ist. Doch irgendwie alles etwas komplizierter als zu zweit.

Für Thailand haben wir einen Mietwagen gebucht und während ich mich normalerweise immer frage, warum die Leute bei der Mietwagenstation immer noch eine halbe Stunde lang wer weißt was in ihren Rechner eintippen und alle möglichen Daten abfragen, geht es hier fast schon zu schnell. Die Dame am Schalter rasselt in Thai-Englisch irgendwas runter und ich lese mir lieber in Ruhe das Dokument durch, dass sie mir zur Unterschrift hingelegt hat. Aber es ist scheinbar alles in Ordnung.

Das Auto ist auch in Ordnung, außer dass ein Gurt nicht funktioniert und wir Jonahs Sitz auf der anderen Seite befestigen müssen. Aber nach unseren Erfahrungen in Sri Lanka können wir froh sein, dass es überhaupt Gurte gibt.

Die Fahrt vom Flughafen über die Insel bis in den Süden gestaltet sich eher durchwachsen, auch wenn ich mich schnell wieder an den Linksverkehr gewöhne. Es ist viel Verkehr die 35 Grad spüren wir trotz Klimaanlage und nach einiger Zeit kippt bei Jonah die Laune, so dass Sandra sich für die letzten 20 Minuten mit zu ihm nach hinten setzt. Phuket selber ist (zumindest fernab der Strände) nicht sonderlich schön. An der Straße reihen sich allerlei Läden aneinander, die sich gefühlt alle 200 Meter wiederholen. Das ändert sich erst, als wir die Küstenstraße zu unserem Hotel erreichen und uns klar wird, dass wir mit unserem Ressort eine gute Wahl getroffen haben.


Wir kommen an und von Anfang an ist klar, wer von uns dreien in den kommenden Tagen der Star ist. Jonah wird von allen Seiten belächelt und gestreichelt, was erst mal etwas komsich ist, aber wir freunden uns schnell damit an.

Nach einem Willkommensdrink verschaffen wir uns einen Überblick über unser Domizil. Am schönen Pool ist kaum etwas los, genausowenig am Strand, der direkt an die Anlage anschließt. Perfekt.

Auch unserer Zimmer gefällt uns auf Anhieb und Jonahs Babybett steht ebenfalls schon bereit. Wir hüpfen alle drei ein erstes Mal in den Pool und schauen uns kurz am Strand um, bevor wir frisch geduscht zum Dinner ins komplett leere Restaurant stapfen. Nachdem wir die zwar leckeren, aber extrem kleinen (und wie sich später herausstellt auch relativ teuren) Portionen verdrückt haben, wissen wir auch, warum das so ist. Jonah nehmen wir übrigens im Babysitz mit. Er fühlt sich wohl darin und wir haben zum Essen die Hände frei.

Nach dem Rückweg stellen wir fest, dass unsere Zimmertür nicht mehr aufgeht. Der Techniker wird also informiert und nachdem auch er nichts ausrichten kann, holt er den „Ingenieur“ – wie er ihn nennt – dazu. Dieser verschafft uns in Zusammenarbeit mit einem Hammer Zutritt und repariert das Schloss, so dass wir nach einem äußerst langen Tag zufrieden in unsere Betten fallen können.

 

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